Disclaimer: Die in den Berichten geteilten Meinungen, sowie verwendete Praktiken sagen nichts über meine persönlichen Ansichten zu bestimmten Themen aus.
Allerliebstes Mädchen,
Es ist eine wunderschöne Schwangerschaft mit dir, bis zur 16. Woche ca ist mir übel, ich kann mich aber immer gut ausruhen und schlafen, da deine Geschwister schon größer sind. Die restliche Schwangerschaft kann ich in vollen Zügen genießen. Geburtstermin ist eigentlich der 8. Mai (Muttertag), ich weiß aber, dass du irgendwann zwischen Linas und Franklins Geburtstag kommen wirst und dass du dir aber auch ein besonderes Datum aussuchen wirst. So kann es nur entweder der 1. Mai oder der 8. Mai sein.
Vorwehen habe ich nie. Du liegst vor der 25. Woche noch in BEL, aber dann in 2.SL und bist mit deinem Köpfchen schon früh richtig gut im Becken verankert. Du bist ein ruhiges Bauchzwergerl, am Abend, wenn alle schlafen, bewegst du dich aber richtig viel und strampelst mit deinen kleinen Beinchen. Ich nehme während der ganzen Schwangerschaft nur 5kg zu und fühle mich richtig schön. In der 32. Woche bekommen wir alle Corona und du damit ganz viele Antikörper.
Auch das geht vorbei. Am 1. April verbringen wir noch ein schönes Geburtstagswochenende am Meer, in Kroatien, Camp Jecevac. Am 26. April hat deine Schwester Geburtstag, am 29. April feiern wir mit ihren Freundinnen inklusive großer Schatzsuche im Wald und am 30. April feiern wir ein weiteres Mal mit deinen Cousinen Geburtstag. Der Tag war irgendwie ein bisschen komisch, ich ärgerte mich über meine Krampfadern, weinte fast darüber und war den ganzen Tag irgendwie nicht ganz in meiner Mitte. Trotzdem ist es ein wunderschöner Tag, mit viel Sonne, viel Musik und viel Kinderlachen.
Am Abend, als alle Gäste weg sind, gehe ich wieder einmal in die Badewanne. Baden liebe ich in der Schwangerschaft, fast jeden Tag bin ich in der Wanne. Dann schlafe ich mit deinen Geschwistern ein und wache auf, als dein Papa um 22 Uhr ins Schlafzimmer kommt. Ich überrede ihn, doch noch unten auf der Couch zu schlafen. Als er weg ist, habe ich plötzlich eine Wehe, die mir doch sehr nach Geburt vorkommt. Drei Wehen später, lade ich mir die App zum Wehen tracken herunter. Alle 6 Minuten, nicht besonders stark, gute Wehenpausen. Ich denke mir, die hören bestimmt wieder auf, schreibe aber doch Karin ein SMS dass es der 1. Mai werden könnte. Ich nutze die Wehenpausen um Nachrichten zu beantworten, Hypnosen anzuhören, Affirmationen für eine sanfte Geburt zu suchen und auszudrucken oder einfach nur dazuliegen. Ich bleibe immer neben Lina und Franklin liegen, nehme Pulsatilla, Caulophyllum und Gelsemium, eine Wärmeflasche und Noreia Zäpfchen wie Karin es empfohlen hat. Die Wehen werden langsam stärker, ca alle 5 Minuten. Plötzlich habe ich das Gefühl deinen Papa wecken zu müssen. Das Stiegen gehen verstärkt die Wehen, als ich ihn wecke habe ich Wehenabstände von 2-3 Minuten.
Ich sage ihm, er soll den Wehentracker betätigen, ich kann nicht mehr auf den Knopf drücken 😉 Er meint, als er sieht, wie kurz die Abstände sind und wie laut ich inzwischen die Wehen verarbeiten muss, ob wir nicht langsam Karin Bescheid geben sollten.
Es ist 2.30 Uhr. Er macht sich einen Kaffee und mir einen Zitronen/MateTee und wir rufen Karin an. Diese fährt sofort los, sie muss von Gösting nach Lasselsdorf fahren. Ich möchte in die Badewanne. Dort sind die Wehen unverändert stark und ich spüre schon einen großen Drang dich nach unten zu schieben. Während den Wehen muss dein Papa mir das Kreuzbein massieren, ich spüre wie dein Köpfchen da vorbei möchte. Die Wehenpausen sind aber in der Badewanne entspannter und zwischendurch habe ich sogar wieder das Gefühl, dass die Wehen jetzt wahrscheinlich eh wieder aufhören und keine mehr nachkommt. Dann kommt Karin, es ist 3.15 Uhr. Dein Papa ist sehr erleichtert 😉 Die Fruchtblase geht von selber auf, ich versuche zuerst dich im Vierfüßerstand auf die Welt zu bringen, das geht aber irgendwie nicht ganz.
Die Wehen sind mittlerweile sehr stark und fast ohne Pause. Dann meint Karin ich soll mich seitlich in die Badewanne legen, damit dein Köpfchen am letzten Muttermundsaum besser vorbeikommt. Einige starke Wehen später, um 3.42 Uhr bist du geboren.
Wir sind überglücklich und wie magisch dieses Geburtserlebnis ist, hatte ich schon fast vergessen. Du liegst noch lange mit mir in der Badewanne, bis die Nabelschnur ganz auspulsiert ist. Als dein Papa dann die Nabelschnur durchschneidet, öffnet sich die Tür und deine Schwester schaut bei der Tür herein. Als erste von deinen Geschwistern sieht sie staunend, was da gerade passiert und ist ab dem ersten Moment verliebt in dich. Dann gehen wir auf die Couch ins Wohnzimmer, da kommt auch dein Bruder. Sie schauen zu wie du gemessen wirst und gewogen. Wir entscheiden gemeinsam, dass du deinen wunderschönen Namen bekommst. Karin sagt zu ihm, das ist ein Herzensname. Das merkt er sich und sagt es mir noch ganz oft danach.
Es wird hell draußen. Dein Papa weckt deine beiden großen Schwestern auf mit dir in seinen Armen. Beide sind verwundert und verschlafen. Dann legen sich deine Geschwister vor den Fernsehen und ich mich mit dir ins Bett. Du bist ein bezauberndes kleines Mädchen und von Beginn an präsent und in unserer Familie angekommen. Wir sind so dankbar, dass du da bist.
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